Die Britin Hannah Jinkins ist die Gewinnerin des H&M Design Award 2016. Dem Royal Collage of Art sind nicht selten junge Talente entsprungen und das wußte auch die hochkarätige Jury die sich Hannah aus den 8 Finalisten herauspickten. Jetzt kam endlich ihre Capsule Kollektion mit H&M heraus, in der sie ihren eigenen Design weiterentwickelt hat um sie der breiteren Maße zugänglich zu machen. Ihre Kollektion ist geprägt von Avantgardismus und ihrer Vision von Workwear. Für viele sehr untragbar aber wir lieben ausgefallene Entwürfe.

Hannah Jinkins

Sie selber spricht in einem Interview mit der Vogue über ihre von Gegensätzen geprägte Ästhetik und ihre Inspirationen. In dem Interview stolperte ich auch über einen anderen interessanten Punkt: nämlich der das Workwear eher maskulin konnotiert ist. Sprich mit Arbeitskleidung verstärkt maskuline Attribute in Verbindung gebracht werden. Unisex Kleidung gewinnt immer mehr an Popularität und zunehmend verschwimmen die Merkmale von weiblich und männlich. Ich persönlich finde das ja sehr spannend, weil ich kein Fan davon bin, in eine Rolle gezwungen zu werden. Ich bin froh, dass Frauen sich das Recht erkämpft haben, sich so anziehen zu dürfen wie sie möchten. Rollenklischees widerstreben mir auch wenn ich mich von der Gesellschaft manchmal in eben solche drängen lasse. Klar trage ich gerne Kleider oder Röcke, die Farbe rosa werdet ihr ebenso in meinem Kleiderschrank finden aber ich trage halt auch gerne Hosen oder eben Jumpsuits.

Freiheit oder Zwang

Die Freiheit wählen zu können und mir nichts vorschreiben zu lassen. Ich kann mir kaum vorstellen, wie es gewesen sein muss Korsetts tragen zu müssen oder keine Hosen tragen zu dürfen. Nicht selber entscheiden zu dürfen, welche Stelle meines Körpers verdeckt bleibt und welche die Blicke anziehen soll. Auch wenn wir viel Unterdrückung in dieser Hinsicht erfahren haben, sehe ich uns Frauen nicht gern in der Opferrolle. Ich finde nicht, dass wir das schwache Geschlecht sind. Ganz im Gegenteil, heute müssen wir teilweise viel mehr leisten als unsere männlichen Kollegen. Wenn wir im Job wieder mehr als 100% geliefert haben, wartet zuhause meistens noch der Haushalt auf uns und tausend Dinge die wir erledigen müssen. Haare stylen, Make-up rauf dann abends runter, Masken für prallere Haut, Nägel machen und eventuell auch noch zum Sport.

Mut zu weniger Perfektion

Das klingt wahnsinnig oberflächlich und man müsste es ja nicht machen. Jede von uns kann sich dazu entscheiden zu sagen, nee mich interessiert nicht wie ich aussehe. Aber die wenigsten tun es, es ist der Zwang der Gesellschaft der uns immer wieder dazu treibt. In den Zeitschriften und auf Social Media sehen alle Frauen immer so perfekt aus, klar ist der Anspruch an einen selbst dann auch höher. Vorallem wenn man sich wie wir auf einer öffentlichen Plattform zeigt. Die Kunst dem Ganzen etwas zu entfliehen liegt darin, mal einbisschen drauf zu sch……! Tja sind die Haare mal nicht gemacht, die Beine stopelig und die Nägel unmanükiert. Dafür bleibt Zeit für andere Dinge und ganz ehrlich, wer nach voller Perfektion strebt, kann nur unglücklich sein, denn die gibt es einfach nicht! Ich war am Feiertag übrigens die ganze Zeit im Jogger, mit Dutt, Brille und ungeschminkt. HERRLICH sag ich euch.

In Teilen wie diesem Jumper von Hannah Jinkins fühle ich mich immer pudelwohl, auch wenn sie meistens ohne Gürtel nicht viel von der Silhouette erahnen lassen, sind Overalls einfach eine geniale Sache. Ist Mode nicht eine herrliche Art sich auszudrücken?

SHOP THE LOOK:

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hannah jinkins, H&M design award 2016, jumpsuit, workwear

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