
Südtirol war bisher noch nie auf unserer Bucket List, vielleicht liegt das daran, dass man doch immer automatisch Destinationen in der Ferne sucht. Durch die Architekturtage Südtirol, die jedes Jahr stattfinden, hatten wir die Möglichkeit eine sehr mediterrane und warme Seite gleich ums Eck kennenzulernen.
Architekturtage Südtirol 2018
Schon die Fahrt von Wien nach Bozen, hat uns eine sich stetig verändernde Landschaft gezeigt. Eine ganz neue Welt, wo der Berg auf mediterranes Klima stößt und damit eine Atmosphäre kreiert die uns bisher entgangen ist. Tropische Pflanzen und Palmen zwischen Edelweiss und Gänseblümchen. Hier ragen die Dolomiten in den Himmel, die die Landschaft dominant prägen – „schönste Architektur der Welt“ (Le Corbusier). 2009 sind sie von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt worden. Drei Sprachen treffen an diesem Ort aufeinander: Italienisch, Deutsch und Ladinisch. Diese Kombination spiegelt sich sowohl in der Architektur wieder, als auch in der Mentalität.
Südländische Gelassenheit und Ruhe trifft auf Traditionsbewusstsein und Familie.
Kein Wunder also, dass alle uns präsentierten Projekte die Landschaft zu ihrem Entwurfsmittelpunkt gemacht haben und traditionelle Elemente eingebunden wurden.
Die Architekturtage haben uns die Möglichkeit gegeben, private Einblicke in architektonisch ansehnliche Häuser und Villen zu bekommen. Es ist spannend zu sehen, wie die Bauherren das Objekt beleben und die Funktionalität des Designs unter Beweis stellen. Es ist nämlich alles andere als einfach einen guten Grad zwischen den Anforderungen des Bauherrn und den Ansprüchen des Architekten zu finden.
Die berglandschaftlichen Gegebenheiten der Bauflächen sind eine Herausforderung, die alle Architekten mit Gelassenheit für sich genutzt haben. Die Häuser sind in einer Split Level Bauweise gebaut und spielen mit Ein- und Ausblicken. Innovative Baumaterialien und unbehandelte Oberflächen. Die Natur lebt auch Indoor weiter. Die Liebe der Bauherren zu ihrer Heimat spürt man hier ganz stark. Es wird mit regionalen Baustoffen und Fachleuten gearbeitet. Aber wir wollen euch das nicht nur beschreiben, sondern es euch auch zeigen:
Wohnhaus GM
Ort: St.Christina
Jahr: 2017
Architekt: Mahlknecht Comploi
Monolitisch gegossener Misapor Beton (dieser Beton weist einen Wärmedurchgangskoeffizienten auf, der mit Fichtenholz zu vergleichen ist).
Ökologische Bauweise- ohne Dämmung und Bewehrung. Nur vereinzelt in den Raumecken sind Stahlmatten eingelegt, um Risse durch Warm/Kaltströme zu vermeiden.
Villa A
Ort: Wolkenstein
Jahr: 2015
Architekt: Perathoner Architects
Es wurden hier ortsübliche Materialien verwendet. Unteranderem auch Dolomitgestein. Der Eingang erfolgt über das oberste Geschoss mit Küche und Essbereich. Hier sieht man auch besonders gut, wie die Architekten die Aussicht /Landschaft zum Hauptelement inszeniert haben.
Innenaufnahmen vom gesamten Projekt hier.
Last but not least –
Ein Haus aus dem Jahr 1939
Besonderheit: das erste Haus mit Pultdach in Südtirol
Alles noch im Originalzustand.
Eine Sachen werden wir euch diese Woche noch vorenthalten – es ging für uns nämlich noch weiter nach Meran. Dort hat uns eine Bed&Breakfast Villa erwartet, die mit soviel Liebe umgebaut wurde, dass wir dazu einen ganz eigenen Blogbeitrag gemacht haben. Fortsetzung folgt…
Love Deea&Laura